Mario Vargas Llosa: Ein diskreter Held

Ein neuer Roman von Mario Vargas Llosa! Mit einem wunderschönen Cover und einer Geschichte, die vielversprechend erscheint.

Felicito und Rigoberto sind nicht mehr die Jüngsten. Beide haben einen langen und nicht einfachen Lebensweg in Peru hinter sich. Auf ihre alten Tage werden sie aber noch einmal vom Leben geprüft.

„Das Schlimmste war, dass man ihn in den Skandal hineinzog, fasttäglich hob die Sensationsgier ihn auf die Seiten der Blätter, besudelt von einem stinkenden Kloakenjournalismus. […] Seine alte Vorstellung, man müsse inmitten des Sturms Inseln oder kleine Bollwerke der Kultur errichten, gefeit gegen die Barbarei ringsum, ging nicht auf. Der Skandal, den sein Freund Ismael und die Hyänen heraufbeschworen hatten, ließ all seine Säure, seine Eiter, sein Gift bis hinein in sein Arbeitszimmer sickern, dieses Terrain auf das er sich schon seit so vielen Jahren zurückzog, um das wahre Leben zu leben. Ein Leben das ihn entschädigte für die Policen und Verträge der Versicherungsgesellschaft, für die Intrigen und Scharmützel der Lokalpolitik, für die Verlogenheit und Idiotie der Leute, mit denen Umgang zu pflegen er täglich genötigt war.“

Große Themen wie Freundschaft, Loyalität, Zivilcourage, Gesellschafts- und Medienkritik nimmt Vargas Llosa ins Visier. Felicito und Rigoberto sind Ausnahmecharaktere in einer korrupten Gesellschaft. Der eine verschreibt sein Leben der Erinnerung an seinen Vater, der ihm einst den Rat gab: „Lass dich von niemanden herumschubsen.“ Und so widersetzt er sich Schutzgeldforderungen eines Unbekannten und muss dafür teuer bezahlen; vor allem muss er sich aber einer furchtbaren Wahrheit stellen. Der andere glaubt an Loyalität und leistet seinem besten Freund einen wahren Freundschaftsdienst. Er hält auch dann zu ihm, als er die Konsequenzen nur allzu deutlich zu spüren bekommt.

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Mario Vargas Llosa „Ein diskreter Held“
Original: El héreo discreto
Suhrkamp Verlag, Berlin 2013

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